Electronics

Reparatur eines Siemens TT911P2 Toasters

Montag, März 12th, 2012

Dieser Toaster flog mir kürzlich aus Familienbeständen zur Reparatur zu. Mit seinen Alu-Seitenblenden und der vergleichsweise großen Gestalt ist das Gerät eine echte Schau. Porsche-Design macht auch auf dem Basteltisch etwas her. Das Fehlerbild: Nach dem manuellen Absenken des Schlittens verbleibt dieser nicht in der Toast-Position, sondern schnellt direkt wieder nach oben — kein Toasten mehr möglich, der „Pop-Up“-Blocker versagt gewissermaßen. Wegen des gleichen Defekts musste das Gerät früher bereits einmal zum Herstellerkundendienst, damals noch in der Garantiezeit. Meine Netzrecherche führte zu der Erkenntnis, dass auch andere Nutzer des TT911P2 dieses Problem kennen. Reparaturberichte fand ich leider keine, daher nun dieser Text.

Ich hatte spontan die Sorge, dass die Reparatur nicht ganz einfach werden würde, und dies hat sich bestätigt. Kummer bereitet dabei weniger das Verstehen der Funktionselemente und der Elektronik, sondern hauptsächlich das zerstörungsfreie Zerlegen und wieder Zusammenbauen des Gehäuses. „Es ist eine reine Massage!“, würde wohl Dittsche dazu sagen. Keine einzige Schraube muss gelöst werden, um an das Ziel, die Steuerplatine, zu gelangen — alle Teile sind ineinander verclipst und verklemmt. Die Kunst liegt im Aufspüren der Befestigungspunkte und im zuweilen beherzten aber nicht-destruktiven Zugreifen.

Meine Reihenfolge der Demontage: Zunächst den Gerätefuß entfernen (vermutlich eine unnötige Aktion). Dann das linke Bedienteil mit dem Handrad des Brötchenaufsatzes abmontieren und so das seitliche Abziehen der Alu-Seitenblenden ermöglichen. Nun lässt sich das Oberteil lösen und zusammen mit dem rechten Bedienteil abnehmen. Fertig! Das hört sich jetzt einfach an, war es gefühlt aber nicht. Gerne lasse ich mir den geheimen Taekwondo-Schlag verraten, mit dem Profis das rechte Bedienteil direkt und in drei Sekunden abtrennen. Ganz wichtig übrigens bei einem gebrauchten Toaster: Nach jedem Arbeitsschritt Pinsel und Staubsauger hernehmen und die freigesetzten Zivilisationsreste entfernen. Das Krümeln hört die ganze Zeit nicht auf.

Die nachfolgenden Ansichten zeigen das noch ungereinigte Innenleben. Es funktioniert folgendermaßen: Wird der Schlitten per Handrad nach unten geführt, greift eine an ihm befindliche Nase in einen Hebelschalter auf der Steuerplatine (rechtes Bedienteil, später abgebildet) und schaltet mechanisch die Heizspannung ein. Die MCU (der Prozessor) auf der Steuerplatine erhält darüber Rückmeldung und aktiviert nun einen Zugmagneten, der einen Anker am Schlitten anzieht und diesen solange arretiert, bis der Toastvorgang beendet ist.

Im rechten Bedienteil befindet sich neben der Steuerplatine auch eine Mechanik zur Zahnriemenführung des Schlittens sowie zum Öffnen und Schließen der oberen Verschlussklappe. Ein seitlich am Heizelement angebrachtes Stück Bimetall führt in dieses Bedienteil hinein und dient der Sicherheit: Beim Erreichen der Betriebstemperatur löst dessen Verbiegung die mechanische Verriegelung der Verschlussklappe und verhindert einen Hitzestau im Geräteinnern. Ergänzt wird diese Maßnahme durch einen Neigungssensor auf der Steuerplatine, der bei einer Schieflage des Toasters von geschätzt größer 30 Grad jeden Toastvorgang verhindert oder abbricht.

Die Steuerplatine beherbergt nur wenige, gut erkennbar voneinander abgesetzte Funktionsgruppen. Für MCU und Zugmagnet finden sich separate Spannungsversorgungen, jeweils ausgeführt als einfache Kondensatornetzteile. Die MCU schaltet den Zugmagnet über einen Optokoppler mit Triac-Ausgang („Photo-Triac“) K3023P. Weil sich die Gleichrichter, Kondensatoren und Widerstände der Netzteile am Multimeter unverdächtig zeigten, fiel mein Verdacht sogleich auf den Optokoppler. Den Trenntrafo ausgepackt und unter Spannung gemessen habe ich dann nicht mehr, sondern direkt einen Vergleichstyp MOC3023 für kleines Geld (circa 50 Cent) bestellt. Der Austausch zeigte den gewünschten Erfolg. Nach dem anschließenden Zusammenbau und einem gründlichen Funktionstest war der „Porsche“ wieder startklar.


HoTT Firmware-Upgrade mit mySmartUSB MK2

Sonntag, Januar 16th, 2011

„Heiße“ Verdrahtung, mit der ich das Firmware-Upgrade an einem Sender Graupner MX-16 HoTT und dem Empfänger GR-16 erfolgreich durchführen konnte:

  1. myAVR-Programmer in den UART-Modus versetzen.
  2. Pin 7 (TxD) und Pin 8 (RxD) des myAVR-Programmers über je einen 1.2kΩ Widerstand an Pin „S“ des MX-16 respektive Pin „T“ des GR-16 anschließen.
  3. Pin 10 (GND) des myAVR-Programmers an Pin „–“ des MX-16 respektive des GR-16 anschließen.

Tipp zur seriellen Beschaltung gefunden im Forum des RC-Network.


E-flite MLP4DSM conversion from mode 2 to 1

Sonntag, Januar 16th, 2011

Recently somebody asked me to convert his E-flite MLP4DSM remote control from mode 2 to mode 1. Had already done this about two years ago for my own device, which I aquired second hand with a nice little Blade MCX but forgot to take photos of the procedure. So here it is for archival purposes and to whom it may be of interest.


Battery replacement on Yamaha FS1R

Montag, August 17th, 2009

Yesterday my FS1R came up with a „Battery Low!“ warning after I had already done the replacement on my M1R and TX802 one year ago. Fortunately again, the CR2032 button cell sits in a holder. Note the Sanyo LC78834 DACs.


RNC 1773 repair

Sonntag, Juli 5th, 2009

Five years ago I ordered an FMR Audio RNP 8380 preamp and RNC 1773 compressor bundled with a Funk Logic FRT-8373 rack tray from Mercenary Audio. Mercenary is located overseas from me, as I live in Germany, so the weak Dollar in relation to the Euro was the main reason to order directly from the U.S.; aided by the fact that local prices for FMR Audio gear were comparatively unattractive (virtually not nice) at that time. This has changed meanwhile.

Well, although I’ve not the least doubt that Mercenary Audio would do everything to help me in case of a damage or malfunction, there is still the shipping time and cost to and from overseas if a repair becomes necessary. And last tuesday evening, when I hung out in my vocal booth, the worst case became true: all gain reduction LEDs of my RNC started to light up without an audio signal applied. After I switched it off and on again the LEDs still kept lit. Then I observed that turning the RATIO knob straight to the left made them turn off, but with just a few degrees turned to the right they all lit up again.

Would the german distributor be delighted to fix it for me? I did not ask but switched to plan B: become a geek and fix it by myself.

Easier said than done. After one hour of component checking I sat there without having a clue. Before, when I opened the housing and first saw the three voltage regulators, I would have bet dollars euros to donuts that either one of the two 15 volts regulators is broken. But they were not.

After having put a pot of coffee on, downloading datasheets and digging in somewhat deeper into the circuit, I stumbled upon a 5.37 volts input signal on port 16 (AD0) of the CPU. Up to four ports of the 68HC705 can be used for A/D conversion, and all of them are utilized that way in the RNC; exactly matching it’s block diagram, the three pots RATIO, ATTACK and RELEASE are connected to AD1 to AD3, and AD0 seems to be feeded with the equivalent audio input sum signal brought over from output 3 of U4 (TL074, not in the main audio path, mentioned for the enthusiasts).

Back to the 5.37 volts on AD0: do they make sense if the reference voltage on pin 15 of the 68HC705 is exactly 5.0 volts? Probably not. Tracing back the path to U4 made me say „thank you“ to diode D3 for its job to protect the CPU from being blown: output 3 of U4 showed about +10 volts, with the non-inverting input 3 connected to ground and the inverting input 3 hanging around at +5 volts.

So I removed U4, which was btw more delicate to desolder than expected due to the surrounding resistor networks on the component side, and replaced it with a new TL074 in a precision ic-socket. Luckily that did the trick and the RNC is now fully operational again.